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Fehlmeldung Oberhessische Presse – Was für eine Kundgebung?

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Am kommenden Sonntag gibt es keine Kundgebung. Die Lokalzeitung Oberhessische Presse reagierte heute dankenswerter Weise auf die letzte Pressemitteilung der antifa gruppe 5. Etwas mehr Zeit für die Lektüre hätte allerdings gut getan: Diesen Sonntag gibt es keine Kundgebung!

Wir tragen unseren Protest gegen die Nazivilla Germania am 31.01.2015 auf die Straße – Gemeinsam gegen die Vorsitzende der Deutschen Burschenschaft. Und zwar im Januar.


Antifaschistischer Spaziergang durch Lutherstraße

500 auf Demo gegen Nazivilla Germania

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Am 31.01.2015 sind in Marburg rund 500 Antifaschist_innen gegen die Neonazi-Burschenschaft Germania und deren Vorsitzübernahme im Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB) auf die Straße gegangen.

Vom Hauptbahnhof aus zog die Demonstration mit einem entschlossenen Block an der Spitze durch die Stadt mit dem Ziel Lutherstraße, dem Sitz der Burschenschaften Germania und Rheinfranken (ebenfalls DB). Schon direkt zu Anfang der Demonstration konnten Durchsuchungen von Demoteilnehmer_innen verhindert werden. Den Zug begleitete ein massives, größtenteils behelmtes Polizeiaufgebot. Angesichts der letzten Aktionen von Antifaschist_innen in der Lutherstraße (1, 2) keine größere Überraschung.

In Redebeiträgen wurde die Überschneidung der Burschenschaft Germania mit der Neonaziszene und die Bedeutung des Vorsitzamts thematisiert, gleichzeitig auch die Umtriebe der Burschenschaft in einen bundesweiten Kontext von rechten Bewegungen eingeordnet. „Wir protestieren gegen die Germania als Nazibande und damit gegen den nationalistischen Ungeist der sich in den Straßen zeigt. PEGIDA, AfD oder die Nazis von der Germania – wir sehen da keinen Unterschied. Das rechte Gesellschaftsprojekt dahinter ist dasselbe!“, hieß es in einer Pressemitteilung zur Demo.

In der Lutherstraße angekommen empfing die Antifaschist_innen eine Sperre aus Hamburger Gittern, mehrere Reihen Bereitschaftspolizei und rund ein Dutzend Kameras von Staatsschutz und BFE. Ein Durchbruchsversuch zum Haus der Germania scheiterte an Pfefferspray- und Schlagstockeinsätzen.

Nach einer hasserfüllten Botschaft an die Burschenschaft und der Versicherung wiederzukommen, bewegte sich die Demo Richtung Marktplatz. Nach einem abschließenden Redebeitrag, einer feministischen Kritik am Verbindungswesen und dem Verhältnis von Politik und Militanz der Gruppe Lisa:2 wurde der Aufzug aufgelöst.

Im Nachgang wurden die Personalien zweier Personen wegen Verstößen gegen das Vermummungsverbot aufgenommen. Weiterhin wurde der Lautsprecherwagen von der Staatsschutzabteilung auf dem Heimweg abgefangen und durchsucht.

Die Demonstration ist ein voller Mobilisierungserfolg der aufrufenden Gruppe. Nach mehreren Aktionen im Vorfeld (1, 2, 3) konnte mit einer großen Demonstration eine weitere Stufe des Zurückdrängens der Naziburschenschaften in der Stadt erreicht werden.

Marburg bleibt rot.

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Rede: Nazivilla Germania dichtmachen! (31.01.2015)

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Redebeitrag der antifa gruppe 5 auf der Demo gegen die Burschenschaft Germania und ihr Vorsitzamt:

Wir stehen heute hier, um gegen die Burschenschaft Germania und ihr Weltbild zu protestieren.

Das ist auch verdammt nötig, schließlich mausern sich diese Ewiggestrigen zu einem politischen Akteur der rechten Bewegung, die sich in diesen Tagen auf den Straßen Dresdens, den Erfolgen der AfD und der Zusammenrottung von Nazibanden zeigt.

Auch die Deutsche Burschenschaft spielt als rechter Akteur seit Jahren eine Rolle als Bindeglied zwischen den bürgerlichen Rechten der „Man-wird-ja-wohl noch-sagen-dürfen-“Fraktion und den harten Neonazis von NPD bis NSU.

Als völkische Ideologen bringen sie Debatten auch in die Universitäten, die man sonst aus Schulungsseminaren von NPD Kadern kennt.

Das beste Beispiel bietet die Burschenschaft Germania Marburg selbst. Und die ist schließlich die neue Vorsitzende der Deutschen Burschenschaft.Wie Recherchen aufdecken konnten, ist die Germania Marburg mittlerweile eine Zusammenrottung aus Neonazis, völkischen Fanatikern sowie neurechten Aktivisten und Autoren. Das bedeutet zum einen: Mit dem Vorsitz erlangt eine astreine Nazigruppierung ein gewisses politisches Gewicht auf bundesweiter Ebene.

Und zum anderen:  Marburg hat ein verdammtes Naziproblem. Die Trennung der beiden extrem rechten Spektren Burschenschafter und Neonazis scheint in Marburg nicht mehr zu existieren. Naziflyer, rechte Sticker,  Fackelmärsche oder Provokationen vor linken Läden sind keine Seltenheit und kommen allein von den Burschenschaftern und ihren Kameraden. Nicht zu erwähnen dass auch die Vorträge auf den Häusern tiefbraune Töne anstimmen. Redner aus dem neonazi- bis neurechten Spektrum sprechen regelmäßig in der Lutherstraße vor. Unterm Strich können wir da nur sagen: Die Burschenschaft Germania hat kein Naziproblem, sondern sie ist eins!

Es versteht sich von selbst, dass diesem Treiben entschlossener antifaschistischer Widerstand entgegengebracht werden muss. Auch wenn die Germanen – – nicht zuletzt wegen uns — nicht viel in der Stadt zu melden haben. Doch es bedarf einiger Anstrengung dass es dabei bleibt. Denn der Kampf um eine befreite Gesellschaft findet auch in Marburg statt!

Rechte Bewegungen wie PEGIDA sind im Aufwind und haben in manchen Städten bedrohliche Ausmaße angenommen. Sie sprechen eine eindeutig nationalistische, chauvinistische und rassistische Sprache. Kein Wunder also, das auch Marburger Burschenschafter an den Aufmärschen teilnahmen. Wer sich ernsthaft gegen den rassistischen und nationalistischen Ungeist dieser Tage aussprechen will, darf von rechten Studentenverbindungen nicht schweigen.

Die Germania ist Teil dessen, was wir versuchen zu bekämpfen: Denn wir stehen für das genaue Gegenteil. Wir stehen für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Sexismus und völkischen Wahnsinn.

In diesem Sinne:

Nazivilla Germania dichtmachen!

Für die befreite Gesellschaft!

10 years later…

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Am 28. März 2015 jährt sich der rechtsmotivierte Mord an Thomas »Schmuddel« Schulz zum zehnten Mal. Der Punk wurde 2005 durch einen organisierten Neonazi in einer belebten U-Bahn-Haltestelle in Dortmund erstochen, nachdem er den Nazi-Skin aufgrund seiner rechten Bekleidung zur Rede gestellt hatte.

Seit zehn Jahren findet aus diesem Anlass eine antifaschistische Demonstration gegen rechte Gewalt in Dortmund statt. Mit der Demo, die dieses Jahr zum letzten Mal stattfinden wird, wird alljährlich auf die Aktualität rechter Gewalt in Deutschland hingewiesen sowie auch die tiefe Verankerung rechter Ideologien in der Gesellschaft thematisiert. Parallel zur überregionalen Antifa-Demo haben die Dortmunder Neonazis einen Aufmarsch mit anschließendem RechtsRock-Konzert angekündigt.

Aus Kassel wird es einen Bus nach Dortmund geben. Tickets erhaltet ihr im Café DesAStA (Öffnungszeiten: 12:00-14:30) oder per Mail an task[spamfilter]@riseup.net

Alle Infos und den vollständigen Aufruf findet ihr unter http://dortmund.blogsport.de

Antifaschistischer Jahresbericht 2014 – Marburg

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Naziburschenschafter, die “Alternative für Deutschland” und ein Angriff auf ein Wohnheim von Refugees. Das Jahr 2014 war aus antifaschistischer Perspektive geprägt von aufkeimenden neuen Strukturen von Reaktionären und extrem Rechten sowie rechten Umtrieben im Marburger Umland.

Beitrag von naziwatch marburg

Cover

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Inhalt:

  • Einleitung
  • Angriffe in Wohratal
  • Burschenschaft Germania
  • Burschenschaft Rheinfranken
  • Alternative für Deutschland
  • Lumdatal
  • Sarrazin Lesung
  • FN Hessen
  • NPD
  • Die Rechte
  • Messerstecherei mit Todesfolge
  • Social Media Phänomene

1. Einleitung

Naziburschen, die “Alternative für Deutschland” und ein Angriff auf ein Wohnheim von Refugees. Das Jahr 2014 aus antifaschistischer Perspektive war geprägt von aufkeimenden neuen Strukturen von Reaktionären und extrem Rechten sowie rechten Umtrieben im Marburger Umland.

Die Burschenschaften Germania und Rheinfranken entwickeln sich zunehmend zu einem Gebilde, das mit freier Kameradschaft eigentlich besser umschrieben wäre, die AfD hat seit der Europawahl nun auch in Marburg den Fuß in der Tür und in Wohratal greifen Jugendliche ein Wohnheim von Geflüchteten an.

Der vorliegende antifaschistische Jahresbericht will rückblickend auf zwei Entwicklungen hinweisen und mögliche Handlungsfelder für das kommende Jahr vorschlagen: Die Verwischung der Grenzen zwischen intellektuellen Rechten und Stiefelnazis in der Lutherstraße machen antifaschistische Intervention auch jenseits der üblichen Kritik am Verbindungswesen notwendig. Der Vortrag von Peter Gauland (AfD) auf dem Rheinfrankenhaus fügt sich hier nahtlos ein, mit einem gelungenen Anschluss der extremen Rechten an die bürgerliche Rechte.

Des Weiteren darf der Blick nicht allein auf der Stadt Marburg ruhen. Rassistische Übergriffe, wie in Wohratal, enstehen weder im luftleeren Raum und noch sind sie Einzelfälle. Deshalb muss gerade auch in den ländlichen Gebieten des Marburger Umlandes verstärkt antifaschistische Präsenz gezeigt werden um präventiv wirksam zu sein.

Es soll selbstverständlich kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.


2. Angriffe in Wohratal

In der Nacht zum Sonntag den 12.01.2014 kam es zu Angriffen auf ein AsylbewerberInnenheim in Wohratal bei Marburg. Gegen 4.30 Uhr morgens traten vier Männer aus Wohra und Kirchhain die Eingangstür des Heims ein, zerstörten die Fenster und Rollläden des Erdgeschosses. Die Täter bedrohten und beleidigten die Bewohner_innen und schlugen nahezu alle Türen zu den Wohnungen ein. Die Randale dauerte über eine halbe Stunde, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die spät eintreffende Polizei verharmloste zunächst den Vorfall.

Als politische Reaktion auf den Übergriff erfolgten am 01.02.2014 in Marburg (100 Teilnehmende) und am 22.2. in Dautphetal (400-500 Teilnehmende) antifaschistische Demonstrationen.

Am 11.04. wurden von einer größeren Gruppe Jugendlicher nachts erneut in unmittelbarer Nähe zum Asylbewerber_innenheim Naziparolen gerufen.

Am 23.06. standen die Täter des Angriffs vom 12.01. vor Gericht in Marburg. Der Prozess wurde von antifaschistischen Gruppen mit einer Kundgebung (50 Teilnehmende) begleitet. Alle Täter haben einen Bezug zu einer rechten Lebenswelt, sind jedoch nicht im neonazistisch organisiert. Der Richter erkannte klar einen rassistischen Hintergrund an, das Urteil richtete sich in Teilen nach dieser Feststellung. Das Strafmaß reichte von einer 2 jährigen Bewährungsstrafe bis 2 Wochen Jugendarrest.


3. Burschenschaft Germania

Die Burschenschaft Germania (Lutherstraße 3), eine seit langen Jahren extrem rechts positionierte Burschenschaft, spielt für 2014 und 2015 eine besondere Rolle. Sie wurde im Juni 2014 auf dem Burschentag des Dachverbands Deutschen Burschenschaft (DB) in Eisenach zur neuen Vorsitzenden für 2015 gewählt. Damit stellt sie organisatorische Struktur für bundesweite rechte Politik. Sprecher der DB ist der Marburger Torben Braga.

Am 25.01.2014 veranstaltete die Burschenschaft Germania den sogenannten Marburger Diskurs. Dort konnte sich die neonazistische bis neurechte Autorenschaft aus der ganzen Bundesrepublik profilieren. Es sprachen Felix Menzel (Blaue Narzisse), Erik Lehnert (Sezession) und Manuel Ochsenreiter (Zuerst!) zum Thema „Europa“. Aktivensprecher Philip Stein hielt ein Grußwort. Aus Protest gegen die Veranstaltung gab es mehrere Angriffe auf Burschenschaftshäuser.

Mitte Februar verteilten zwei Rheinfranken zusammen mit dem Aktivensprecher der Germania Marburg, Philip Stein, und einem Kameradschaftsaktivisten Werbung für den Naziaufmarsch in Dresden. (siehe Rheinfranken)

Am 25.06. fand ein Vortrag zur Verlagsbranche statt. Weiterhin wurde am 05.07 ein Sommerfest veranstaltet, beides im kleinen Rahmen.

Am 06.07. trat die Burschenschaft Germania auf dem Marktfrühschoppen mit 6 Aktiven Mitglieder und mehreren Alten Herren auf.

Aktivisten der Burschenschaft Germania beteiligten sich an der extrem rechten Messe „Zwischentag“ in Bonn am 06.09.2014, unter anderem als Aussteller und Redner.

Die Burschenschaft Germania ließ Antifa-Aufkleber drucken, die mit einem QR-Code auf ihre eigene Website verwiesen.

Am Sonntag den 16.11.2014 versuchte die Burschenschaft Germania einen Fackelmarsch am Schlossberg durchzuführen, was allerdings nach einem Angriff von AntifaschistInnen misslang.[1]Dieser Fackelmarsch wurde den darauffolgenden Dienstag den 18.11.2014 in aller Stille wiederholt.

Im Dezember 2014 enttarnte eine linke Veröffentlichung, dass ein Gutteil der Burschenschaft Germania aus Neonaziaktivisten besteht. Auch der Anmelder eines Naziaufmarsches ist darunter.[2]

Der Aktive der Burschenschaft, Tobias Sauer ist zudem stark mit dem Nachfolger des verbotenen Kameradschaftsnetzwerks Freies Netz Süd, der Kleinstpartei Der Dritte Weg vernetzt. Darauf lässt sich auch die neonazistische Berichterstattung der Partei über antifaschistische Aktivitäten in Marburg zurückführen. (siehe Rheinfranken)

Ebenfalls im Dezember kündigten sich Germania-Aktivisten zu den rassistischen KAGIDA Protesten in Kassel an, die ein Ableger der PEGIDA Bewegung sind. Die Teilnahme erfolgte nach bisheriger Quellenlage nicht. Jedoch nahmen Mitglieder Marburger DB-Burschenschaften in Dresden bei den montäglichen PEGIDA Demos teil, dabei führte ein geschlossener Block aus DB-Aktivisten Fahnen der Jenaer Urburschenschaft mit sich. Der Aktivensprecher und neurechte Autor Philip Stein resümierte ausführlich in der neurechten Blauen Narzisse die PEGIDA Demos in Dresden.

Eine sogenannte Wintersonnenwendfeier der Germania am 21.12.2014 wurde nach Druck von außen und geringer interner Resonanz abgesagt.

Insgesamt wurde das Level der Aktivitäten vom Vorjahr der Burschenschaft aufrecht erhalten bis intensiviert.

Tobias Sauer (links) und Torben Braga (rechts) - Marktfühschoppen 2014

Tobias Sauer (links) und Torben Braga (rechts) – Marktfühschoppen 2014


4. Burschenschaft Rheinfranken

Die Burschenschaft Rheinfranken in der Lutherstraße 5 füllte sich 2014 weiter mit Neonazis. Ein Nazikader aus Unna, Bastian Löhr, sowie die zwei Aktivisten der zersprengten Kameradschaft um die Nazigruppe „Lumdatal Stimme“, Philipp Schmuck und Lukas Reuter (siehe Lumdatal) fanden sich in deren Reihen ein. Damit wurde den Rheinfranken wieder einmal eine Zusammenarbeit mit aktiven Neonazis aus dem Umland nachgewiesen.[3]

Im Februar verteilten zwei Rheinfranken zusammen mit dem Aktivensprecher der Germania Marburg, Philip Stein, und einem Kameradschaftsaktivisten Werbung für den Naziaufmarsch in Dresden.

Weiterhin ist aus der Verschmelzung von Neonazis und Burschenschaftern das Label „Nationaler Widerstand Marburg“ entsprungen. Dies wurde jedoch nur für eine Stickerkampagne benutzt, mit einem Drohmotiv gegen linke Einrichtungen in der Stadt.

Ein Angriff mit „Schlagstöcken und Reizgas“ auf drei Rheinfranken und einen Neonazi aus deren Umfeld in Marburg fand Erwähnung auf der Website der Neonazipartei „Der Dritte Weg“ sowie der „Identitären Bewegung Lumdatal“. Dem Überfall, bei dem die Angreifer mit „Schlagstöcken auf die nationalgesinnten Studenten einschlugen“ folgten „diverse Prellungen an Kopf und Armen“. (siehe Germania)

Sonst nahmen am 16.11.2014 mehrere Aktive der Rheinfranken am gescheiterten Fackelmarsch-Heldengedenken der Burschenschaft Germania teil. (siehe Germania)

Im Dezember 2014 besuchten 3 Aktive der Rheinfranken einen Prozess gegen führende Kader der Neonaziszene des Siegerlands in Dillenburg, unter ihnen der Aktivensprecher Adrien Volkmann. Der Prozess drehte sich um die Schändung jüdischer Friedhöfe in der Region Westerwald. Ihr Bundesbruder Björn Clemens hatte das Amt des Verteidigers inne.[4]

Ebenfalls im Dezember kündigten sich Rheinfranken zu den rassistischen KAGIDA Protesten in Kassel an, die ein Ableger der PEGIDA Bewegung sind.

Die Burschenschaft veranstaltete 4 öffentliche Vorträge in ihrem Haus. Alle stammen inhaltlich aus dem nationalkonservativen Spektrum und wurden mit Flyern in der Universität beworben.

09.05. Michael Klonovsky (Buchvorstellung)

16.05. Alexander Gauland AfD Brandenburg, Stellvertretender Sprecher der AfD (Thema: „Was ist konservativ?“)

27.11. Dieter Stein Redakteur Junge Freiheit (Buchvorstellung “Für eine neue Nation: Nachdenken über Deutschland”)

05.12. Werner Nickel CDU, Aktion Linkstrend stoppen (Thema: “Konservative in den Unionsparteien – ein Auslaufmodell?”)

Damit redeten Vertreter von AfD und CDU bei der Neonaziverbindung.

Insgesamt hielten die Rheinfranken den Umfang ihrer Aktivitäten im Vergleich zum Vorjahr.

MfS 2014 (36)

Björn Clemens (Bildmitte) ist auch Rheinfranke


5. Alternative für Deutschland

Die rechte Partei Alternative für Deutschland (AfD) veranstaltete eine am 05.05.2014 die Haupt-Wahlkampfveranstaltung mit dem Parteiführer Bernd Lucke im Technologie- und Tagungszentrum. Im Vorhinein gab es Sachbeschädigungen am Veranstaltungsort. Rund 100 Menschen protestierten gegen den Lucke Auftritt. Wegen des antifaschistischen Protests vor der Tür erhielten nur rund 60 Parteimitglieder mit Parteiausweis Einlass zur Veranstaltung, potentielle Wähler_innen wurden nicht eingelassen. Extrem rechte Burschenschafter aus der DB kündigten sich an, kamen aber nicht. Allein die Burschenschaft Alemannia tauchte mit 4 Aktiven auf und musste dann wieder gehen.

Trotz der fehlenden Unterstützung des Kreisverbands der AfD trat nationalkonservative Alexander Gauland (Stellv. Sprecher der AfD) am 16.05 bei der neonazistischen Burschenschaft Rheinfranken auf. Er sprach zum Thema „Was ist konservativ?“. (siehe Rheinfranken)

Weiterhin konnte die gesamte Stadt von Plakatwerbung der AfD freigehalten werden. Jedoch konnte die AfD zwei unangekündigte Wahlkampfstände in Marburg Stadt ungestört abhalten.

Bei einer Podiums-Wahlkampfveranstaltung am 24.04. im Haus der Burschenschaft Alemannia Marburg (NDB) wurde Gunther Nickel, der ehemalige hessische Landesvorsitzende, ein Podium geboten.

Summa Sumarum erzielte die AfD im Kreis Marburg Biedenkopf bei den Europawahlen 7,49% bei 5.397 Stimmen, im Stadtgebiet Marburg 5,84% bei 1.557 Stimmen.

Der Kreisvorstand der AfD bestand 2014 aus 7 Personen: Hadi Riedel, Thomas Preis, Gerd Wormsbächer, Robin Haupt, Wilfried Kissel, Teja Lichtenberg sowie Mario Seidel.

Der Aktivitäten-Level der Partei, auch außerhalb der Strukturen für die Wahl, stieg an.

Hadi Riedel, AfD Marburg Biedenkopf

Hadi Riedel, AfD Marburg Biedenkopf


6. Lumdatal

Die ehemalige Nazigruppe „Lumdatal Stimme“, aufgegangen in der JN Lumdatal 2013 und Teil des FN Hessen, ist weitgehend inaktiv. Zwischenzeitlich wurde das Label „Division Mittelhessen“ erneuert und als Twitter-Kanal benutzt. Danach übernahm die mediale Abdeckung die „Identitäre Bewegung Kreis Gießen/Lumdatal“.

Zwei Aktivisten der ehemaligen Gruppe traten nach der Aufnahme eines Studiums in die Burschenschaft Rheinfranken (siehe Rheinfranken) als Anwärter ein.

Letzte Aktivitäten der Gruppe zeigten sich in einer Sachbeschädigung an der Baustelle eines Asylbewerber_innenheims in Londorf. Daraufhin gab es eine Mahnwache des örtlichen Bündnis gegen Rechts.

Die Aktivitäten der Gruppe sind im Vergleich zu den Vorjahren nahezu zum Erliegen gekommen.


7. Sarrazin Vortrag

Die für April angesetzte Buchvorstellung von Thilo Sarrazins „Der neue Tugendterror“ des Literaturclubs Literatur um 11 wurde nach Sachbeschädigungen am Veranstaltungsort abgesagt. Der Literaturclub, ansässig in der Aulgasse 4 in Marburg, distanzierte sich nicht von den rassistischen Thesen Sarrazins.

Seit der Absage werden auch weiterhin wertkonservative Autoren zu Lesungen eingeladen.


8. FN Hessen

Das glücklose und photoshopaffine[5] Kameradschaftsnetzwerk Freies Netz Hessen richtete sein „Heldengedenken“ am 16.11.2014 im Kreis Marburg Biedenkopf aus. Das Kriegerdenkmal in Dautphetal-Friedensdorf musste dafür herhalten, nach Polizeiangaben erschienen 20-30 Personen. Weitere Aktivitäten des FNH konnten in Marburg Biedenkopf nicht festgestellt werden.


9. NPD

Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) spielte in Marburg Biedenkopf 2014 abseits einer Zeile auf den Wahlzetteln keinerlei Rolle. Den langjährigen Vorsitz des Kreisverbands Marburg-Gießen hat Alfred Horst aus Lohra inne.

Damit hielt sie ihr nicht existentes Engagement und Wahlerfolge der Vorjahre aufrecht.

Alfred Horst, NPD Flaggschifftour 2012

Alfred Horst, NPD Flaggschifftour 2012


10. Die Rechte

Die Kleinstpartei „Die Rechte“ versuchte im Jahr 2014 in Hessen Strukturen aufzubauen. Dies missglückte unter anderem durch den Aktivisten Christian Göppner aus Marburg-Biedenkopf, der zwischenzeitlich den hessischen Landesvorsitz innehatte. Der hessische Landesverband löste sich in die „Nationalen Sozialisten Main-Kinzig auf“.


11. Messerstecherei mit Todesfolge

Am Morgen des 12.10.2014 wurde an der Ecke Reitgasse/Schuhmarkt in Marburg ein 20-jähriger Studierender erstochen. Der 26-jährige Tatverdächtige studiert Pharmazie und ist Verbindungsstudent aus der Landsmannschaft Nibelungia zu Marburg. Die Tat erfolgte im Streit um ein Einstecktuch.


12. Social Media Phänomene

Im Rahmen der bundesweiten rassistischen Anti-Flüchtlingsproteste wurde Ende 2014 die Facebookpage „Nein zum Heim in Ebsdorf“ gegründet. Ein Großteil der digitalen Sympathisanten lebt nicht in Ebsdorf, viele Ortsansässige distanzierten sich auf der Facebookseite öffentlich. Zunächst tauchte der digitale Ableger auf Pages der NPD Hessen auf. Die Seite wurde nach kurzer Zeit nicht weiter gepflegt und ist mittlerweile gelöscht.

Sonst versucht eine Facebookpage unter dem Motto „Keine Moschee in Marburg“ islamophobe Hetze in Marburg zu betreiben. 2014 wurden keine Aktivitäten außerhalb des Internets festgestellt.

[1] https://linksunten.indymedia.org/en/node/127549

[2] http://naziwatchmarburg.noblogs.org

[3] http://wwnn.noblogs.org/nazitreff-in-der-lutherstrase

[4] https://nrwrex.wordpress.com/2014/12/18/sildk-prozess-wegen-volksverhetzung-ein-zwischenstand/

[5] http://www.lotta-magazin.de/ausgabe/52/propaganda-l-ge-aktivismus

Jahresbericht 2014

Offener Brief des Bündnis gegen Rechts an Dirk Bamberger und die CDU

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Auf dem Rheinfrankenhaus spricht am Mittwoch, dem 29.04.2015, Vera Lengsfeld (CDU). Öffentlich gemacht wurde dies durch einen Offenen Brief des Bündnis gegen Rechts (BGR) Marburg. Die örtliche CDU, samt Oberbürgermeisterkandidat Bamberger, wollen davon nichts gewusst haben und distanzieren sich. Wie ernst dies jedoch zu nehmen ist, bleibt abzuwarten.

[Edit: Die Veranstaltung wurde mittlerweile abgesagt.]

Offener Brief an Dirk Bamberger und die Marburger CDU

Marburg, 27.04.2015

Herr Bamberger,

am Mittwoch, den 29.April, findet auf dem Haus der Marburger Burschenschaft Rheinfranken einer Veranstaltung unter dem Titel “Die friedliche Revolution und Europa” mit Ihrer Parteikollegin Vera Lengsfeld als Rednerin statt.

Die CDU-Politikerin und Autorin Lengsfeld steht mit ihren Ansichten und Thesen am rechten Rand Ihrer Partei. So lobt sie die PEGIDA-Bewegung und schreibt für neurechte Publikationen wie die Zeitschrift “eigentümlich frei” oder die “Preußische Allgemeine Zeitung”, welche immer wieder durch völkische, nationalistische und den Holocaust relativierende Beiträge auffallen.

Ihr Gastauftritt bei den Rheinfranken stellt einen Schulterschluss zu einer extrem rechten Organisation dar, der für keine demokratische Partei tragbar sein kann.

Denn die Marburger Burschenschaft fiel in der Vergangenheit nicht nur immer wieder durch krude Vorträge in der Lutherstraße auf. Sie setzt sich aus Neonazis unterschiedlicher Spektren zusammen, verteilte Propaganda für einen Naziaufmarsch und ist Mitglied im rechten Dachverband “Deutsche Burschenschaft” (DB).

Der Vortrag Lengsfelds, zu dem sich auch Neonazis aus dem Umland angekündigt haben, ist bereits der zweite eines CDU-Parteimitglieds auf dem Haus der Rheinfranken in jüngster Zeit. Bereits im Dezember vergangenen Jahres sprach dort Ihr Parteikollege Michael Werner Nickel.

Wir fordern Sie, Herr Bamberger sowie die CDU Marburg dazu auf, sich öffentlich sowohl von Vera Lengsfeld, als auch von der Marburger Burschenschaft Rheinfranken zu distanzieren. Bereits im März 2013 sprach sich die Stadtverordnetenversammlung, unter Beteiligung Ihrer Fraktion, einstimmig gegen die Aktivitäten der DB-Verbindungen in Marburg aus.Zudem fordern Sie in Ihrem aktuellen Programm zur Oberbürgermeisterwahl ein “gemeinsames Engagement gegen Extremismus und Gewalt”.

Diese Forderungen und Bekenntnisse werden zur Farce und hohlen Phrase, wenn Sie gleichzeitig das antidemokratische Treiben in der Lutherstraße, unterstützt durch Teile Ihrer Partei, ignorieren.

Bündnis gegen Rechts Marburg


PM Studentenmission bietet rechtem Gedankengut ein Podium – Vortrag von Hartmut Steeb am 06.05.2015

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Hartmut Steeb, Hauptvertreter der Evangelikalen in Deutschland, wurde für den 6. Mai 2015 zu einem Vortrag in Marburg eingeladen. Steeb ist ein Abtreibungsgegner mit homophoben Ansichten, der ein reaktionäres Bild von Ehe und Familie propagiert.

Zu Beginn des neuen Sommersemesters hat die Hochschulorganisation der Studentenmission in Deutschland (smd) zu verschiedenen Veranstaltungen eingeladen. Die smd in Deutschland ist ein Zusammenschluss von christlich gläubigen Menschen unterschiedlicher Konfessionen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Glauben in Schule, Hochschule und Berufswelt „lebendig“ werden zu lassen. Deshalb trifft sich die Hochschul-smd Marburg jeden Mittwoch, um nach eigenen Aussagen über Fragen des Glaubens zu sprechen. Am 6. Mai 2015 wird Hartmut Steeb, der Generalsekretär des evangelikalen Dachverbandes Deutsche Evangelische Allianz (DEA), einen Gastvortrag halten.

Evangelikale sind eine konservative Strömung innerhalb des Protestantismus, die sich durch fundamentalistische Bibelauslegung, Absolutheits- und Missionierungsanspruch auszeichnet und die nach gesellschaftlichem Einfluss strebt. Sie vertreten hierbei ein traditionelles Familienbild mit einer festgelegten Vorstellung von Mann und Frau. Daraus resultiert eine Ablehnung gegenüber Homosexualität und allen anderes Lebensentwürfen, die nicht in ihr konservatives Weltbild passen.
Hartmut Steeb wird zum Thema „Political Correctness – verlieren wir unsere Meinungsfreiheit?“ sprechen. Evangelikale, so wie rechte Medien, berufen sich oft auf die Meinungsfreiheit, wenn es z.B. darum geht, ihre homophoben Weltansichten zu artikulieren. Der Titel seines Vortrags lässt erahnen, dass Steebs Position anschlussfähig für die extreme Rechte ist.

„Dass die Deutsche Evangelische Allianz eine Nähe zu rechten Medien wie die Zeitung Junge Freiheit zeigt, ist nichts Neues“, sagt Sophia Stern, Pressesprecherin der antifaschistischen gruppe 5, „der Vortragstitel macht zudem noch deutlich, dass es hier nicht mehr nur um Fragen des Glaubens geht, sondern um eine politische Aussage, die ebenso anschlussfähig für die extreme Rechte ist.“

Hartmut Steeb kam zuletzt in die Schlagzeilen, als er im Februar 2014 in der Sendung „Menschen bei Maischberger“ seine Ablehnung von Homosexualität im Kontext der Debatte um das Arbeitspapier für den Bildungsplan 2015 in Baden-Württemberg äußerte. Im Zuge dieser Debatte wurde eine Petition gegen den Bildungsplan „unter der Ideologie des Regenbogens“ verfasst, die von knapp 200.000 Menschen unterzeichnet wurde. Auch Hartmut Steeb war Unterstützer dieser Petition und ist bekannt für seine Aussagen zu konservativen Familienbildern, gegen Abtreibung und Homosexualität. So äußerte er sich in der Sendung: „Wir diskriminieren überhaupt niemanden. Wir wollen nur nicht, dass jetzt […] das Thema sexuelle Vielfalt einen Stellenwert bekommt, den es nicht verdient.“

Mit diesem Redner hat die Hochschul-smd einen richtungsweisenden Vertreter der Evangelikalen Strömung in Deutschland eingeladen. „Mit seinen Ansichten ist Steeb ein konservativer Rechter, dessen Aussagen auch Zuspruch in der extremen Rechten und deren Medien finden“, stellt Stern fest. Die Hochschul-smd muss sich im Klaren darüber sein, sich nicht mehr nur über Fragen des Glaubens auszutauschen, wenn eindeutig politische Standpunkte vertreten werden.
„Mit dem Vortrag wird ein Podium für homophobe und sexistische Diskriminierungen geboten. Die smd verstärkt damit schon vorhandene extrem rechte Positionen in weiten Teilen der Gesellschaft“, fasst Stern zusammen, „und das werden wir nicht unkommentiert stehen lassen!“

Verantstaltungshinweise für den 8. Mai

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Befreiungsdonnersdance

Um gut in den Tag der Befreiung zu kommen, empfehlen wir den Befreiungsdonnersdance im Cafe Trauma. Der Eintritt wird zur Hälfte an antifaschistische Projekte gespendet!

Zeit: Donnerstag, 07. Mai // 22.30 Uhr
Ort: Cafe Trauma Marburg
Eintritt: Bis 23:30 kostenlos, dann 3€

Filmvorführung: Nacht und Nebel

Abends wird dann am 8. Mai der Dokumentarfilm “Nacht und Nebel” im Kino des Cafe Trauma gezeigt.

Zeit: 8. Mai // Einlass 20 Uhr // Beginn 20.15 Uhr
Ort: Kino im Cafe Trauma Marburg
Eintritt: kostenlos!

Germania Vortrag an- und abgesagt

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Die Burschenschaft Germania Marburg, bekannt als Naziproblem, hatte für den 05.06. einen Vortrag mit dem Islamkritiker Hamed Abdel-Samad angekündigt. Sie hatte sich offenbar auf den Kalender der Lesereise geschmuggelt.

Nach öffentlichem Druck haben sie selbst den Vortrag abgesagt, in einem Statement vertreten sie völkische Positionen.

Gegen Nationalismus und religiösen Fundamentalismus!

DER ROTE MONTAG #4 – Vortrag: “Meuten Swings & Edelweisspiraten”– Barabend

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DER ROTE MONTAG – der Antifa-Barabend in Marburg – geht in die vierte Runde!

Am 08.06. um 20 Uhr wird Sascha Lange sein Buch zu antifaschistischen Jugendbanden im Trauma vorstellen, danach gibt es einen zünftigen Barbend in der Baari Bar im Trauma.

Natürlich wieder mit einem ziemlich guten Cocktail am Solitresen, diesmal keine Experimente!

Zur Lesung:

“Ob Swingjugend, Edelweißpiraten, Meuten, Fahrtenstenze in Hamburg, Köln, Leipzig, Berlin, München und anderswo – überall in Deutschland gründeten sich zwischen 1933 und 1945 Jugendgruppen, die sich dem NS-Regime verweigerten und stattdessen ihre eigenen Subkulturen pflegten. Mit eigenem Dresscode, eigenen Liedern und eigener Freizeitgestaltung, autonom und selbstbestimmt. Dafür scheute man auch nicht die direkte Konfrontation mit der Hitlerjugend und drängte stellenweise sogar deren Einfluss zurück, mit Flugblättern, Anti-Nazi-Graffitis, Überfällen auf HJ-Heime – nicht nur in Großstädten, sondern auch in der Provinz.

Erstmalig bietet ein Buch eine breite Übersicht über oppositionelles bzw. Widerstandsverhalten von Jugendlichen während der NS-Zeit. Der Fokus liegt dabei auf selbstbestimmten, informellen Gruppen, die sich aufgrund persönlicher Sympathien sowie kultureller Vorlieben für Musik und Kleidung zusammengeschlossen haben. Demgegenüber wird die Entwicklung der Hitlerjugend aufgezeigt und ihr Scheitern an der Aufgabe, die gesamte deutsche Jugend zu führen.

Amerikanische Swing-Musik ließ zudem Mitte der 1930er-Jahre die erste Jugendkultur der Moderne in Deutschland entstehen – eine Keimzelle für alle folgenden Subkulturen des 20. Jahrhunderts. Wie es zu dieser Entwicklung kam, erklärt dieses Buch.

Sascha Lange hat für »Meuten, Swings & Edelweißpiraten« viele ehemalige subkulturelle Aktivistinnen und Aktivisten zu Interviews getroffen, Quellen und Archivmaterial ausgewertet und ein umfangreiches Bildarchiv angelegt. So ist das Buch Materialsammlung und Einführung in die ersten Jugendkulturen der Moderne zugleich, ein bildreiches Nachschlagewerk, das zeigt, wie und wo Jugendliche sich dem Zwang des Nationalsozialismus entzogen.

»Kaufen, lesen, verstehen. Pflichtlektüre!«
– Monchi (Feine Sahne Fischfilet) “

Eine Veranstaltung in Kooperation von antifa gruppe 5 und gruppe dispo

JN Pfingstlager in Lützellinden

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Antifaschistischen Gruppen ist es gemeinsam gelungen das eher klägliche JN Pfingstcamp in der Nähe von Gießen zu dokumentieren. http://recherche-nord.com/gallery/2015.05.23.html Mit … Weiterlesen

Demonstration gegen den AfD-Bundesparteitag in Kassel

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Wir unterstützen den Aufruf der Gruppe T.A.S.K., am 13.06.2015 gegen den Bundesparteitag der AfD, ihren Rassismus und Rechtspopulismus zu demonstrieren. Ein Zugtreffpunkt zur gemeinsamen Anreise aus Marburg wird noch bekannt gegeben.

 

Gegen Rassismus und Rechtspoulismus – Demo gegen den Bundesparteitag der AfD in Kassel

Vom 13.06. bis zum 14.06.2015 soll im Kongress Palais Kassel der Bundesparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) stattfinden. Obgleich der amtierende Parteichef Bernd Lucke nie müde wurde, zu dementieren, dass es sich bei der AfD um eine rechte Partei handelt, steht diese faktisch für rechtspopulistische, antifeministische, rassistische und sozialchauvinistische Politik.

Dennoch tobt seit Gründung der Partei ein Flügelkampf zwischen rechten und „bürgerlich-liberalen“, wobei eine Spaltung aktuell wahrscheinlicher denn je scheint. Dabei zeichnet sich jedoch auch der vermeintlich „liberale“ Flügel durch reaktionäre Positionen aus und vermag es nicht wirklich, sich deutlich von seinem Antagonisten zu unterscheiden. Olaf Henkel, Vertreter eben jenes Flügels, bezeichnete zum Beispiel den SPD-Eugeniker Thilo Sarrazin, als dieser den Deutschen Mittelstandspreis erhielt, als „deutschen Widerstandskämpfer“.

Genau dieser bürgerliche Rassismus und Sozialchauvinismus, für den ein Thilo Sarrazin steht, zeichnet auch die Partei AfD treffend aus. Überschneidungen lassen sich im Parteiprogramm, unter Umständen in leicht veränderter Form, wie etwa bei der Euro- Politik, bei Bildungsfragen oder dem Elterngeld finden.

Auch in Sachen Migrationspolitik finden sich Überschneidungen. Man äußert sich dabei selbstverständlich nicht wie ein offener rechtsradikaler, sondern übt sich vielmehr in einer subtileren Form der Hetze. Die Last der Krise und des durch die kapitalistische Ordnung herrschenden Drucks, versucht man auf diejenigen abzuladen, die sowieso bereits prekarisiert sind, wie sozial benachteiligte Menschen, z.B. Geflüchtete. Man schlägt die Asylbewerber_innen nicht selbst zusammen, sondern trägt durch geistige Brandstiftung zu einem gesellschaftlichen Klima bei, in welchem es wieder unbedenklich scheint, von „Überfremdung“ und „Asylflut“ zu reden. Einem Klima, das dazu führt, dass sich jene bestätigt fühlen, die selbst handgreiflich werden und dass sich bundesweit die Angriffe auf Asylbewerberunterkünfte wieder häufen.

Das neoliberale Weltbild der AfD lässt keinen Raum für eine solidarische und mündige Gesellschaft. Mehr noch – die Antwort der AfD auf die langanhaltende Weltwirtschaftskrise, deren Ursache systemimmanent ist, ist eine weiterführende Deregulierung der Märkte die mit einer Marginalisierung von immer mehr Bevölkerungsschichten einhergeht.

Die AfD greift damit Sorgen und Probleme der sogenannten „Mitte der Gesellschaft“ auf und folgt einer Art meinungspolitischem Trend. Denn die Auswirkungen der anhaltenden Deregulierung – Leiharbeit, Niedriglöhne, Stellenabbau und Ähnliches – werden nicht als logische Konsequenz des kapitalistischen Wirtschaftssystems gesehen. Stattdessen wird die Schuld bei jenen Bevölkerungsschichten gesucht, die unter den herrschenden Bedingungen sowieso am stärksten zu leiden haben: Migrant_innen, Hartz 4-Bezieher_innen, die sich doch einfach mal mehr anstrengen könnten und Menschen, die die Dreistigkeit besitzen, einen anderen Lebensentwurf als den der bürgerlichen Kleinfamilie zu realisieren. Es ist nun mal bedeutend einfacher, die Verantwortung für das wahrgenommene Elend auf die Schwachen der Gesellschaft zu schieben, als die herrschenden Verhältnisse zu reflektieren und damit zu der bitteren Erkenntnis zu gelangen, dass eine bessere Gesellschaft und das gute Leben im Rahmen des Kapitalismus nicht realisierbar sind. Stattdessen wird ein romantisiertes Vergangenheitsbild herbeiimaginiert, das auf den widerlichsten Aspekten der bürgerlichen Gesellschaft beruht – Nationalismus, eiskalter Konkurrenz, traditionellen Vorstellungen vonFamilie und Ehe, etc. Die Pegida-Demonstrationen und auch die Proteste gegen die Einführung des Bildungsplans sind Auswüchse dieser falschen Gesellschaftsdeutung. Auch der lokale Pegida-Ableger „Kagida“ bzw. mittlerweile „Pegida Kassel“ wurde von Anfang an durch AfD-Leute mitgestaltet und unterstützt. Seit etwa einem halben Jahr finden die Aufmärsche nun in Kassel statt, mittlerweile waren es bereits 24. Dabei waren immer wieder bekannte Neonazis mit von der Partie, unter anderem Stefan Jagsch (Vorsitzender der NPD Hessen) und Daniel Lachmann (Stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Hessen). Neonazis aus dem Umfeld des ehemaligen „Freien Widerstands Kassel“, wie Marcel Weifenbach, aber auch Ex-NPD-Landesvorstand David Giesler übernahmen derweil wiederholt Ordnerfunktionen. Auch Personen aus dem Spektrum der „Kameradschaft Sturm 18 Cassel“ fanden sich immer wieder bei den Veranstaltungen ein. Schulter an Schulter mit eben diesen marschierten dabei AfD-Politiker aus verschiedenen hessischen und niedersächsischen Städten. Besonders tat sich hierbei Manfred Mattis (Sprecher des Kreisverbandes Kassel-Stadt) hervor, der seit der zweiten Kagida-Kundgebung immer wieder als Hauptredner auftrat. Anmelder und Hauptorganisator der Demonstrationen Michael Viehmann war ebenso Parteimitglied, bis er einen Anruf von Konrad Adam, Vorstand des hessischen AfD-Landesverbandes, bekam, der ihn wohl wegen zunehmend kritischer Pressestimmen im Bezug auf volksverhetzende Aussagen zur Rede stellte. Daraufhin trat Viehmann aus trotz aus der AfD aus.

Auch Manfred Mattis musste sich intern rechtfertigen und zog sich schließlich von Kagida zurück. Dennoch schien das gemeinsame Schreiten mit Rechtsradikalen über Wochen hinweg kein Problem darzustellen.

Doch das ist wenig verwunderlich. Denn genau jenes Gemenge aus Rechtsradikalen und rechtsoffenen „besorgten BürgerInnen“, das das Milieu der Pegida-Aufmärsche ausmacht, stellt das Becken dar, aus dem die AfD ihre WählerInnen fischt. Es lässt sich festhalten, dass es sich, ob nun beim rechten oder beim „liberalen“ Flügel der AfD, um antiemanzipatorische und wertkonservative Kräfte handelt und es gewiss kein Zufall ist, dass es immer wieder reaktionäre Kräfte zur AfD zieht, wie die Fliegen zum Mist. Im Gegenteil: Die AfD ist die lang ersehnte Plattform für RassistInnen, NationalistInnen, AntifemistInnen, Homophobe, SozialchauvinistInnen und Gewerkschaftsfeinde und steht entgegen aller Vorstellungen einer befreiten und solidarischen Gesellschaft.

Deshalb kommt am 13. Juni um 13 Uhr zur Demonstration gegen Rassismus und Rechtspopulismus auf dem Königsplatz!

Rechte Hetze aufdecken und bekämpfen! Solidarität statt Ausgrenzung!

Für eine befreite Gesellschaft!

Demo gegen AfD-Bundesparteitag in Kassel

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Wir rufen dazu auf, sich an der Demonstration gegen den AfD-Bundesparteitag in Kassel zu beteiligen!

13.06.2015 // 13 Uhr // Königsplatz, Kassel // Zugtreffpunkt in Marburg wird noch bekannt gegeben

Weitere Infos hier und auf der Seite der antifaschistischen Gruppe T.A.S.K aus Kassel


Rede: Nazivilla Germania dichtmachen! (31.01.2015)

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Redebeitrag der antifa gruppe 5 auf der Demo gegen die Burschenschaft Germania und ihr Vorsitzamt:

Wir stehen heute hier, um gegen die Burschenschaft Germania und ihr Weltbild zu protestieren.

Das ist auch verdammt nötig, schließlich mausern sich diese Ewiggestrigen zu einem politischen Akteur der rechten Bewegung, die sich in diesen Tagen auf den Straßen Dresdens, den Erfolgen der AfD und der Zusammenrottung von Nazibanden zeigt.

Auch die Deutsche Burschenschaft spielt als rechter Akteur seit Jahren eine Rolle als Bindeglied zwischen den bürgerlichen Rechten der „Man-wird-ja-wohl noch-sagen-dürfen-“Fraktion und den harten Neonazis von NPD bis NSU.

Als völkische Ideologen bringen sie Debatten auch in die Universitäten, die man sonst aus Schulungsseminaren von NPD Kadern kennt.

Das beste Beispiel bietet die Burschenschaft Germania Marburg selbst. Und die ist schließlich die neue Vorsitzende der Deutschen Burschenschaft.Wie Recherchen aufdecken konnten, ist die Germania Marburg mittlerweile eine Zusammenrottung aus Neonazis, völkischen Fanatikern sowie neurechten Aktivisten und Autoren. Das bedeutet zum einen: Mit dem Vorsitz erlangt eine astreine Nazigruppierung ein gewisses politisches Gewicht auf bundesweiter Ebene.

Und zum anderen:  Marburg hat ein verdammtes Naziproblem. Die Trennung der beiden extrem rechten Spektren Burschenschafter und Neonazis scheint in Marburg nicht mehr zu existieren. Naziflyer, rechte Sticker,  Fackelmärsche oder Provokationen vor linken Läden sind keine Seltenheit und kommen allein von den Burschenschaftern und ihren Kameraden. Nicht zu erwähnen dass auch die Vorträge auf den Häusern tiefbraune Töne anstimmen. Redner aus dem neonazi- bis neurechten Spektrum sprechen regelmäßig in der Lutherstraße vor. Unterm Strich können wir da nur sagen: Die Burschenschaft Germania hat kein Naziproblem, sondern sie ist eins!

Es versteht sich von selbst, dass diesem Treiben entschlossener antifaschistischer Widerstand entgegengebracht werden muss. Auch wenn die Germanen – – nicht zuletzt wegen uns — nicht viel in der Stadt zu melden haben. Doch es bedarf einiger Anstrengung dass es dabei bleibt. Denn der Kampf um eine befreite Gesellschaft findet auch in Marburg statt!

Rechte Bewegungen wie PEGIDA sind im Aufwind und haben in manchen Städten bedrohliche Ausmaße angenommen. Sie sprechen eine eindeutig nationalistische, chauvinistische und rassistische Sprache. Kein Wunder also, das auch Marburger Burschenschafter an den Aufmärschen teilnahmen. Wer sich ernsthaft gegen den rassistischen und nationalistischen Ungeist dieser Tage aussprechen will, darf von rechten Studentenverbindungen nicht schweigen.

Die Germania ist Teil dessen, was wir versuchen zu bekämpfen: Denn wir stehen für das genaue Gegenteil. Wir stehen für eine Gesellschaft ohne Rassismus, Sexismus und völkischen Wahnsinn.

In diesem Sinne:

Nazivilla Germania dichtmachen!

Für die befreite Gesellschaft!

10 years later…

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Am 28. März 2015 jährt sich der rechtsmotivierte Mord an Thomas »Schmuddel« Schulz zum zehnten Mal. Der Punk wurde 2005 durch einen organisierten Neonazi in einer belebten U-Bahn-Haltestelle in Dortmund erstochen, nachdem er den Nazi-Skin aufgrund seiner rechten Bekleidung zur Rede gestellt hatte.

Seit zehn Jahren findet aus diesem Anlass eine antifaschistische Demonstration gegen rechte Gewalt in Dortmund statt. Mit der Demo, die dieses Jahr zum letzten Mal stattfinden wird, wird alljährlich auf die Aktualität rechter Gewalt in Deutschland hingewiesen sowie auch die tiefe Verankerung rechter Ideologien in der Gesellschaft thematisiert. Parallel zur überregionalen Antifa-Demo haben die Dortmunder Neonazis einen Aufmarsch mit anschließendem RechtsRock-Konzert angekündigt.

Aus Kassel wird es einen Bus nach Dortmund geben. Tickets erhaltet ihr im Café DesAStA (Öffnungszeiten: 12:00-14:30) oder per Mail an task[spamfilter]@riseup.net

Alle Infos und den vollständigen Aufruf findet ihr unter http://dortmund.blogsport.de

Germania-Mitglied baut rechte Burschenschaft in Leipzig auf

Naziaufmarsch in Frankfurt

Naziouting an der Uni

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